Zuchtmethodik
Kernstück der Anlage ist ein 12 m² großer Bürocontainer, in den zwei voneinander getrennte Beckensysteme eingebaut wurden. In einem der beiden Systeme werden Muscheln aus der Naarn, im anderen Muscheln aus der Waldaist nachgezüchtet. Jedes Beckensystem besteht aus zwei hintereinanderliegenden Nirosta-Becken, wobei im ersten jeweils 50 Muscheln eines Stammes in einem möglichst naturähnlich nachgebildeten Bachbett gehältert werden. Als Untergrund, in dem die Muscheln sich festsetzen können, wurde eine massive Schicht aus Bachsand aus der Flanitz eingebracht, große Steine sorgen für die Ausbildung unterschiedlicher Strömungsmuster und Fließgeschwindigkeiten. Das aus der Flanitz ausgeleitete Wasser durchströmt die Muschelbecken und fließt in weiterer Folge in nachgeschaltete Fischbecken – ebenfalls mit Sand, Steinen und Totholz möglichst naturähnlich ausgestaltet – in denen juvenile Bachforellen gehalten werden. Stoßen die Flussperlmuscheln im Spätsommer ihre Larven aus, werden diese ohne weiteres Zutun mit dem Wasserstrom aus den Muschel- in die Forellenbecken gespült und können dort – wie in der freien Natur – die juvenilen Forellen infizieren.
Die infizierten Fische werden den Winter über in Teichen der Wentzel’schen Gutsverwaltung Weinberg gehalten, die unmittelbar neben der Containeranlage zu liegen kommen.