Bisherige Artenschutzbemühungen
Seit dem Jahr 1996 gibt es ein bundesweites Artenschutzprojekt zum Erhalt der Flussperlmuschel in Österreich, das seit 2007 als Arbeitsgruppe dem Österreichischen Naturschutzbund eingegliedert ist.
In Oberösterreich liegt der Schwerpunkt des Artenschutzprojektes seit jeher auf der bestandsstützenden halbnatürlichen Nachzucht im Aist-System. Daneben wurden auch in anderen Gewässersystemen unterschiedlichste Artenschutzprojekte durchgeführt sowie Bestandserhebungen vorgenommen.
Bis inklusive 2005 verliefen die jeweiligen Jahresprogramme, die einen besonderen Fokus auf die halbnatürliche Nachzucht legten, sehr erfolgreich. In den vergangenen Jahren sind aber wiederholt unvorhersehbare Ereignisse eingetreten, die eine erfolgreiche Nachzucht der Muschel verhindert haben. Diese Ereignisse waren die Folge von Aktivitäten im Einzugsgebiet, die sich jeglicher Kontrollierbarkeit durch die Projektmitarbeiter entzogen haben. Aufgrund solcher (vor allem infolge des enorm großen Einzugsgebietes der Aist völlig unkontrollierbaren Einflüsse) erscheint es mittlerweile nicht mehr sinnvoll, wie bisher nur auf den Erhalt der Populationen fokussierte und lediglich im Bereich der Glochidieninfektion von Wirtsfischen eingreifende Maßnahmen durchzuführen. Deshalb wurde in Oberösterreich zu Beginn des Jahres 2011 das Projekt „Vision Flussperlmuschel“ ins Leben gerufen.
In Niederösterreich wurden in den Jahren 1998 und 1999 von STUNDNER umfassende Bestandserhebungen in Perlmuschelgewässern durchgeführt und Referenzstellen zur Überwachung des Erhaltungszustandes ausgewiesen. Im Jahr 2008 wurden diese Referenzstellen von CSAR & GUMPINGER erneut überprüft.