Ausbringen von Jungmuscheln in Buddensiekplatten

Nach drei Monaten haben die Tiere eine Länge von etwa einem Millimeter erreicht – sie haben in der Zwischenzeit einen Kiemenreusenapparat entwickelt und sind nun zur selbständigen Ernährung in der Natur fähig. Zu diesem Zeitpunkt werden sie in Lochplatten in potentiellen Wohngewässern ausgebracht. Es handelt sich hierbei um Plexiglasplatten, in die Löcher gebohrt werden. In jedes Loch wird eine Muschel eingesetzt und die Platten schließlich beiderseits mit einem feinen Netz bespannt. Dieses Netz gewährleistet, dass die Muscheln in ihren Kammern bleiben, sich gleichzeitig vom organischen Material, das mit der fließenden Welle durch die Kammern gespült wird, ernähren können, aber vor Fressfeinden und Verschlammung geschützt sind. Auch diese Platten müssen in regelmäßigen Abständen kontrolliert und gewartet werden. Die Muscheln bleiben so lange in den Aufzuchtplatten, bis sie eine ausreichende Größe erreicht haben, die eine Aussiedlung in die freie Wildbahn zulässt.

Ausbringen von Jungmuscheln in Holzkisten und Muschelsilos

Seit dem Jahr 2014 werden außerdem kleine Holzkisten und sogenannte Muschelsilos zur Hälterung der nachgezüchteten Jungmuscheln in den Projektgewässern verwendet. Da in die Holzkisten Jungtiere bereits wenige Wochen nach ihrer Gewinnung eingebracht werden, wurden spezielle Plastikeinsätze hergestellt, damit die Tiere nicht in den kleinen Rissen verschwinden, die durch das Aufquellen des Holzes im Wasser entstehen. Die Muschelsilos bestehen aus einer betonierten und mit einer Plastikschicht überzogenen Halbkugel, in der sich eine zylindrische Kammer mit  Netzen zur eigentlichen Hälterung der Muscheln befindet. Wie die Lochplatten-Käfige werden auch diese Hälterungssysteme in regelmäßigen Abständen kontrolliert und gewartet.