Nahrungsqualität
Flussperlmuscheln haben während ihres Lebenszyklus unterschiedliche Nahrungsansprüche. Jungmuscheln, die während ihrer Entwicklung intensiv wachsen benötigen andere Nahrung als adulte Tiere, die hauptsächlich ihren energetischen Vorrat ergänzen.
Die Nahrung der Flussperlmuschel wird nicht im Gewässer selbst erzeugt, sondern im Einzugsgebiet der Gewässer. Die abgestorbene pflanzliche Masse in unterschiedlichen Zersetzungsstadien gelangt als Detritus in das Gewässer. Die Menge und Qualität der Nahrung hängt somit von der Dichte des hydrographischen Netzes der Kleingewässer und deren funktioneller Verbindung mit der Rhizosphäre. Maßgebend wird die Nahrungsqualität von der Artenzusammensetzung des Gewässerumlandes, aus dessen Abbauprodukten der Bodenhumus gebildet wird, beeinflusst.
In Österreich wurde erstmals im Einzugsgebiet der Maltsch eine Analyse der Nahrungsqualität für die Flussperlmuschel durchgeführt (CSAR et al. 2010).
Dafür wurden im Einzugsgebiet im Oberlauf der Maltsch Quellen und Quellrinnen untersucht sowie Gewässerabschnitte in der Maltsch selbst und in ausgewählten Zuflüssen beprobt, die aktuell als Lebensraum für die Flussperlmuschel in Frage kommen. Das mittelfristige Ziel war, aufbauend auf diesen Ergebnissen die Ausarbeitung eines Sanierungskonzeptes um zum einem die für die Nahrungsqualität der Flussperlmuschel entscheidende Detritusfracht, die aus dem Umland in die Maltsch eingetragen wird, zu erhöhen, und zum anderen die Temperatursituation sowie weitere wichtige Habitatparameter für die Flussperlmuschel zu untersuchen. Daraus wurden erste Sanierungsmaßnahmen abgeleitet. Das langfristige Ziel ist der Wiederaufbau einer reproduktiven Population der Flussperlmuschel in der Maltsch.