Perlräuberei
Perlräuberei war noch um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ein häufiges Vergehen, dem per Gesetz entgegengetreten wurde und auf das teils drakonische Strafen ausgesetzt waren.
Angesichts der heute nur noch extrem geringen Bestände und der Tatsache, dass durchschnittlich nur jede 3000ste Muschel eine Perle enthält, sollte Perlräuberei eigentlich längst der Vergangenheit angehören. Trotzdem wird sie auch in der neueren Literatur aufgrund entsprechender Erfahrungen immer wieder als Gefährdungsursache angegeben.
Es liegt auf der Hand, dass der ständige Nutzungsdruck der Tierart über die Jahrhunderte hinweg stark geschadet hat. Aber selbst die rücksichtslose Ausbeutung der Perlmuschelbestände, die weitgehend lokal eingeschränkt stattfand, brachte die Art nicht an den Rand der Ausrottung. Erst mit der Industrialisierung der Land- und Forstwirtschaft sind jene Faktoren - und diesmal flächendeckend in ganz Mitteleuropa – zutage getreten, die den Arterhalt nachhaltig gefährden.