Gefährdungsursachen

Die spezialisierte Entwicklungsbiologie der Flussperlmuschel bietet eine Reihe von Angriffspunkten für Gefährdungsfaktoren. Bereits geringe Veränderungen in der Umwelt stellen oft eine ernste Bedrohung für Einzeltiere oder den ganzen Bestand dar.
Generell können die Gefährdungsursachen in zwei Kategorien eingeteilt werden. Auf der einen Seite stehen jene, die akut wirken und unmittelbar den Tod von Individuen nach sich ziehen, bedingt beispielsweise durch Perlräuberei oder Prädation durch Raubtiere.
Die zweite Kategorie der Gefährdungsursachen umfasst kontinuierliche, mitunter schleichende Veränderungen im Lebensraum der Muschel. Diese Veränderungen sind in der Regel langandauernd und werden außerhalb des Wassers, also im Gewässerumland, verursacht.
Treten mehrere chronische Ursachen nebeneinander auf und summieren sich die Effekte, kann die Flussperlmuschel nicht schnell genug darauf reagieren. Diese Anhäufung von Gefährdungsursachen erstreckt sich in Österreich fast flächendeckend über alle Einzugsgebiete der für das Vorkommen der Flussperlmuschel relevanten Gewässer, nur einige Oberläufe sind bislang davon verschont geblieben.