Kooperation
Ein Projekt dieser Größenordnung wäre ohne nationale und internationale Kontakte, tatkräftige und fachliche Unterstützung kaum denkbar.
Besonders erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang das fachliche Netzwerk, das sich in den vergangenen Jahren über den gesamten Verbreitungsraum der Flussperlmuschel ausgebildet hat und das Spezialisten aus ganz Europa, aber auch aus Nordamerika und Asien umfasst. Aktuell werden in einer Vielzahl von Ländern Artenschutzprojekte zum Erhalt der Flussperlmuschel, aber auch Grundlagenforschung betrieben. Erfreulicherweise werden die Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten sehr unkompliziert der gesamten Interessensgemeinschaft zur Verfügung gestellt, sodass grundlegende Arbeitsschritte nicht von Beginn an neu entwickelt werden müssen, sondern auf teils jahrelange Erfahrung von Kollegen zurückgegriffen werden kann.
An dieser Stelle sei auf die Newsgroup Margaritiferamargaritifera verwiesen, eine Internet-Diskussionsplattform, auf der kontinuierlich internationaler Erfahrungsaustausch betrieben wird und auftretende Probleme oft innerhalb kurzer Zeit durch Gespräche mit internationalen Fachleuten aus der Welt geschafft werden können.
Besonders enger Austausch besteht zwischen dem Projektteam „Vision Flussperlmuschel“ und der luxemburgischen Arbeitsgruppe um Frankie Thielen, die unverzichtbare Informationen zur halbnatürlichen Nachzucht im Labor geliefert und praktisch rund um die Uhr ein offenes Ohr für allfällige Fragen hat.
Weiters ist die enge Kooperation mit der Flussperlmuschel-Arbeitsgruppe am Lehrstuhl für Aquatische Systembiologie an der TU München unter Prof. Jürgen Geist hervorzuheben.
Mit der tschechischen Arbeitsgruppe um Bohumil Dort besteht ebenfalls ein reger Informationsaustausch, der durch die gemeinsame Projektarbeit im Maltsch-Einzugsgebiet begründet wurde.
Innerhalb Österreichs sind neben den Projektträgern (Abteilung Naturschutz am Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, Büro Landesrat Haimbuchner) vor allem der Naturschutzbund – Regionalgruppe Machland sowie Familie Roman und Elfriede Hintersteiner zu nennen, mit deren Hilfe die Gewinnung junger Flussperlmuscheln im Gießenbach-System ermöglicht wurde.
Die Wildbach- und Lawinenverbauung, die für die Instandhaltung der meisten im Projektgebiet liegenden Gewässer zuständig ist, namentlich der Gebietsbauleiter DI Puchinger, hat sich in der Startphase des Projekts dazu bereit erklärt, allfällige Hochwasserschutzmaßnahmen auf die Maßgaben des Artenschutzprojektes abzustimmen beziehungsweise zu allfälligen Synergieeffekte zwischen WLV-Projekten im Gebiet und der „Vision Flussperlmuschel“ beizutragen. Unterstützung soll das Projekt hierbei auch durch die Einbindung des HWS Aist unter Geschäftsführer DI Christian Adler erfahren.
Von allergrößter Bedeutung für den Erfolg des Projekts – vor allem für das Teilprojekt „Nachzucht“ – ist schließlich die Zusammenarbeit mit der Wentzel’schen Gutsverwaltung Weinberg und hier vor allem mit dem Gutsverwalter Wilhelm Leitner, der die Errichtung der Nachzuchtanlage auf dem Gutsgelände in Kefermarkt ermöglicht hat und den Betrieb der Anlage mit seinem Team maßgeblich unterstützt.